Die richtige Ausrüstung für den Straßenverkehr

Die richtige Ausrüstung für den Straßenverkehr © Frank librarian, Gestaltung: ADFC Braunschweig

Das verkehrssichere Fahrrad

Eine Information (nicht nur) für Eltern: Die Übersicht zur richtigen Ausrüstung für den Straßenverkehr und Tipps zum Technikcheck, Reinigung und Selbsthilfewerkstätten.

Erschienen im ADFC Pedaleo 64, 01-2023
Von Susanne Schroth

Der Impuls für diesen Artikel resultiert aus Erfahrungen, die ich als Waldpäd­agogin mache, wenn ich im Rahmen von Ferienprogrammen mit Kindern auf Fahr­radtouren unterwegs bin. Die Fahrräder sind trotz entsprechender Informationen im Vorfeld oftmals nicht verkehrssicher, ungepflegt und nicht immer auf die Kör­permaße der Kinder eingestellt. Sovergeht dann die erste halbe Stunde mit Reparaturmaßnahmen, um die Fahrrä­der fahrtüchtig zu machen, da die Kinder sonst gar nicht mitkommen könnten. Das hat sicher viele Gründe.

Ich nehme diese Erfahrung zum Anlass, im Folgenden die wichtigsten Check­punkte zusammenzufassen, damit Eltern/Großeltern, aber auch die Kinder selbst, wissen, was zu tun ist, damit das Fahr­rad verkehrssicher ist. Es geht dabei ausschließlich um Fahrräder, die nicht elektrisch angetrieben sind.

Die richtige Ausrüstung für den Straßenverkehr

 

 

Technikcheck

  • Ist das Fahrrad vollständig entspre­chend der Abbildung links ausgestat­tet? Die dargestellten Brems­ und Beleuchtungseinrichtungen sind ge­setzlich vorgeschrieben.
  • Ist der Sattel in der Höhe richtig einge­stellt? Zum Maßnehmen das Pedal auf einer Seite auf den tiefsten Punkt stel­len. Wer nun gerade auf dem Sattel sitzt, sollte mit der Ferse des durchge­streckten Beines das Pedal gut errei­chen. Mit dem Fußballen auf dem Pedal bleibt das Knie leicht angewin­kelt.
  • Funktionieren Scheinwerfer und Rück­licht?
  • Luftdruck: auf den Reifen ist seitlich die Maßzahl für den erforderlichen Luftdruck aufgedruckt; die Einheit ist bar. Nicht immer ist eine Luftpumpe mit Luftdruckanzeige verfügbar; daher der Praxistipp: aufpumpen, bis der Reifen von einem Erwachsenen nicht mehr eingedrückt werden kann. Be­sonders nach der Winterpause ist oft­mals viel zu wenig Luft auf den Reifen.
  • Funktioniert die Schaltung?
  • Funktionieren beide Bremsen?
  • Stimmt die Kettenspannung?
  • Funktioniert die Klingel?

Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann bitte reparieren bzw. einstellen (lassen).

Reinigung

Fahrräder werden schmutzig, wenn sie häufig in Gebrauch sind. Schlammver­krustete Schaltungen und Bremsen füh­ren dazu, dass diese nicht oder nicht mehr richtig funktionieren. Sie müssen regelmäßig vom Schmutz befreit werden. Mit einem trockenen Lappen den Schmutz entfernen. Schwer zugängliche Ritzen und Ecken kann man mit einer al­ten Zahnbürste reinigen. Hartnäckiger Schmutz lässt sich leichter mit einem öl­getränkten Lappen lösen. Nicht empfohlen: Reinigung mit Wasser­schlauch, Hochdruckreiniger und schar­fen Reinigungsmitteln, da Fahrradkom­ponenten leiden können oder hinterher nicht mehr funktionsfähig sind!

Familienaktion

Tipp für Familien: Machen Sie eine Ge­meinschaftsaktion daraus, z. B. am Wo­chenende:

  • An allen Rädern der Familie wird ein Technikcheck durchgeführt; beziehen Sie die Kinder aktiv ein, so fühlen sie sich beteiligt.
  • Stellen Sie den Sattel richtig ein und lassen Sie die Kinder probieren, den Reifen aufzupumpen.
  • Reinigen Sie mit den Kindern die Rä­der und zeigen sie ihnen, worauf sie achten müssen.

Technische Hilfe

Wenn Sie sich technisch unsicher fühlen oder kein passendes Werkzeug zur Hand haben, dann können Sie eine Fahrrad­-Selbsthilfewerkstatt aufsuchen. Eine Übersicht finden Sie auf Seite 36 dieses Hefts [Anm.: auch auf unserer Homepage]. Dort erhalten Sie auch fachkundigen Rat. Ansonsten: Inspektionen und kleinere Reparaturen führt die Radstation am Hauptbahnhof durch: https://www.awo-bs.de/arbeitsmarktprojekte/radstation-am-hauptbahnhof.html . Auch viele Fahrradge­schäfte bieten einen Werkstattservice an.

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https://braunschweig.adfc.de/artikel/das-verkehrssichere-fahrrad-17

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 230.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen.

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Als ADFC-Mitglied stärken Sie Deutschlands größte Interessenvertretung der Radfahrenden. Der ADFC ist auf europäischer Ebene, bundes- und landesweit sowie im kommunalen Bereich bei den örtlichen Gemeinde- und Stadtverwaltungen aktiv und engagiert sich dort für die Förderung des Radverkehrs.  

    ADFC-Mitglieder

    • können auf die ADFC-Pannenhilfe zählen
    • erhalten Sonderkonditionen bei vielen Mietradanbietern, Carsharingfirmen, Versicherern und Ökostrom-Versorgern
    • bekommen die Codierung ihrer Fahrräder vergünstigt
    • erhalten Preisnachlässe bei kostenpflichtigen ADFC-Radtouren
    • sind rechtschutz- und haftpflichtversichert, wenn sie mit dem Rad, dem öffentlichen Personenverkehr (in Verbindung mit dem Fahrradtransport) oder zu Fuß unterwegs sind,
    • bekommen alle drei Monate die ADFC-Radwelt frei Haus; ADFC-Mitglieder in Braunschweig und dem Kreis Helmstedt erhalten darüber hinaus zweimal jährlich den PedaLeo, das Fahrradmagazin für Braunschweig

    Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrende auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrer*in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmenden zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, indem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer*innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmenden gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrende auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad ist nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher bei Bedarf mit dem Auto befahren werden, vor allem, um Gegenverkehr auszuweichen und nur, wenn der Radverkehr nicht gefährdet wird. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubtem Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen.

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