
Besonders zur Rushhour wird das Miteinander in der Adolfstraße vom Kfz-Durchgangsverkehr gestört © ADFC-BS
Verkehrszählungen in Fahrradstraßen
In zahlreichen Braunschweiger Fahrradstraßen fahren zu viele Autos, Radfahrende fühlen sich nicht sicher – so die Aussage vieler Radfahrender in der Stadt. Deshalb hat der ADFC Braunschweig Verkehrszählungen durchgeführt.
Mit dem hier downloadbaren PDF möchte der ADFC Braunschweig den Eindruck vieler Radfahrerinnen und Radfahrer objektivieren und einen zahlenmäßigen Einblick in die Verkehrsstärken in die öffentliche Diskussion einbringen. Die Verkehrszählungen wurden in den in den letzten Monaten in den drei Fahrradstraßen Adolfstraße, Görgesstraße und Wendentorwall / Fallersleber-Tor-Wall durchgeführt.
Die drei Verkehrszählungen haben ergeben, dass die Adolfstraße und die Straßen Wendentorwall / Fallersleber-Tor-Wall sehr viel Kfz-Durchgangsverkehr aufweisen und Maßnahmen zur Unterbindung des Kfz-Durchgangsverkehrs ergriffen werden müssen. Ohne Umsetzung geeigneter Maßnahmen sind Fahrradstraßen wirkungslos. Die Missachtung der aktuellen Beschilderung am Wendentorwall „Fahrradstraße, Anlieger frei“ zeigt sehr deutlich, dass eine Beschilderungsmaßnahme alleine nicht ausreichend ist.
Um den Kfz-Durchgangsverkehr in Fahrradstraßen wirksam zu unterbinden ist die Anordnung von Modalfiltern (Poller oder andere Sperreinrichtungen) erforderlich. Die jetzige Situation entspricht weder den Regelungen der Verwaltungsvorschrift zur StVO (VwV-StVO), noch den politisch beschlossenen Qualitätsstandards für Fahrradstraßen in Braunschweig. Es besteht dringender Handlungsbedarf den Kfz-Verkehr auf Braunschweigs Fahrradstraßen deutlich zu reduzieren, damit Radfahrende dort sicher fahren und sich alle dort auch sicher fühlen.
Adolfstraße, Wendetorwall und Fallersleber-Tor-Wall sind nur drei Beispiele. Auch in zahlreichen anderen Braunschweiger Fahrradstraßen müssen Maßnahmen gegen den Kfz-Durchgangsverkehr umgesetzt werden.
Gut umgesetzte Fahrradstraßen schaffen für Radfahrende aller Altersgruppen geeignete Routen, auf denen sie sicher und komfortabel fahren können. Sie machen das Radfahren leichter und schaffen mehr Platz und Vorrang für den Radverkehr. Ihr Erfolg hängt im Wesentlichen von ihrer Umsetzung ab. Dabei ist von zentraler Bedeutung, dass in Fahrradstraßen durchgehender Autoverkehr unterbunden wird. Nur dann können Radfahrende dort sicher fahren und sich auch sicher fühlen.
In Braunschweig wurde deshalb bereits vor drei Jahren durch den politisch beschlossen, Durchgangsverkehr in Fahrradstraßen zu verhindern (Drucksache 22-19984 vom 06.12.2022 „Qualitätsstandard für Fahrradstraßen und -zonen in Braunschweig“). Dieses Ziel entspricht zudem den aktuellen Regelungen in der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (VwV StVO in der Fassung vom 3. April 2025) und der Absicht des Gesetzgebers, Fußgänger- und Radverkehr besser als bisher zu berücksichtigen.










